Bericht: Wie weiter Weissach – Straßenverkehr und Mobilität

Zu diesem Thema hat die Offene Grüne Liste  den Ingenieur und Verkehrsexperten Tobias Vogt aus Wendlingen eingeladen.

Ein eingeblendetes Foto aus der Welzheimer Straße zeigte schon zu Beginn, dass dieses Thema ein heißes Eisen auch für Weissach i.T. ist und Handlungs- und Verbesserungsbedarf besteht, wie Reinhard Knüdeler in seiner Begrüßung betonte.

Vogt machte darauf aufmerksam, dass Mobilität und Verkehr nicht unbedingt dasselbe sind,

Mobil zu sein, von A nach B zu kommen, ist der grundsätzliche Wunsch aller vom Säugling bis ins hohe Alter.

Vogt zeigte  am Beispiel einer fiktiven Familie, welche unterschiedlichen Bedürfnisse der Mobilität und unterschiedliche Möglichkeiten, diese zu realisieren, bei den Personen der unterschiedlichen Altersstufen bestehen. Menschen, die zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit dem ÖPNV oder dem Auto unterwegs sind, haben sehr unterschiedliche Bedürfnisse, was die Nutzung und Fläche des vorhandenen Straßenraums anbelangt. Um eine Verbesserung der Situation zu erreichen, geht es darum, den vorhandenen Raum gerechter unter den Nutzern und Nutzerinnen aufzuteilen. Der Schutz der nicht motorisierten Bevölkerung, wie Kinder und mobilitätseingeschränkte Menschen muss dabei eine größere Rolle spielen.

Gute Gründe für ein Umdenken im Interesse aller  Alters- und Bevölkerungsgruppen sind vor allem Gesundheit (bessere Luft, weniger Abgase, mehr Bewegung, weniger Lärm) und mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, aber auch der Klimaschutz. Nicht zuletzt der Faktor Geld spielt eine Rolle, wenn man z.B. bedenkt, wie hoch die tatsächlichen monatlichen Kosten für ein Auto sind. 

Die von Barbara Malburg-Graf moderierte Diskussion machte deutlich, dass es wieder mal keine Patentlösungen, sondern nur den Weg der kleinen Schritte gibt: vorhandene Möglichkeiten der Planung im Interesse aller zu nutzen und dran bleiben, die vorhandenen Bestimmungen und Vorschriften zu verändern. Veränderungen fangen bei jedem Einzelnen an. Zur eigenen Mobilität könnte man  mehr Wege zu  Fuß und mit dem Rad zurücklegen oder den ÖPNV nutzen. Bessere Angebote an Fuß- und Radwegen und ein besser getakteter ÖPNV mit angenehm gestalteten Haltestellen können Lust darauf machen und würden zur Entlastung des Verkehrs beitragen.   In der Diskussion wurde aber deutlich, dass das Auto (am besten elektrisch) im ländlichen Raum noch unverzichtbar zu sein scheint: Gerade deshalb sollten die Ortschaften fußgänger- und fahrradfreundlicher werden und der ÖPNV weiter ausgebaut werden. Temporeduzierungen könnten den Verkehr für alle Bevölkerungsgruppen sicherer machen. Im Anschluss waren die zahlreichen Besucherinnen und Besucher zu einem Imbiss eingeladen, viele nutzten die Gelegenheit, sich über das spannende Thema auszutauschen.